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Aktivitäten Region Hohenlohe (Edwin Karl u.a.) August 2020:
Im Waldgebiet zwischen Sonnhofen und Eberbach wurden zwei neue Höhlen entdeckt
und vermessen.
Im Zuge der Überprüfung der Dokumentation zu den Steinkirchener
Klufthöhlen (Bild nebenan) wurde das ganze dortige Höhlengebiet nachbearbeitet.
Neben den bislang erfassten Objekten kam es zu Neuentdeckungen von weiteren
Schachthöhlen bis 14m Tiefe, die inzwischen nahezu komplett erfasst und
vermessen wurden.
Im April wurde eine 53 m lange und 14 m tiefe Höhle bei Rüblingen
entdeckt, vermessen, und eine Doline entmüllt.
Die bereits 2018 entdeckte Holzhausener Schachthöhle (Bild nebenan) wurde bis auf 26m
Tiefe erforscht und vermessen.
Bei der Sichtung vorhandener Dokumente zum Vogelsberger Schacht zeigte sich,
dass es keinen Höhlenplan gab. Markus Pantle und Edwin Karl nahmen sich
der Aufgabe an und führten im Mai die Vermessung dieser durchaus interessanten
Höhle in Begleitung zweier Junghöhlenforscher durch.
Eine Altlast: Der bereits 2014 entdeckte Hochholzer-Waldbrunnen-Schacht wurde
im Juli abschließend dokumentiert. Dabei kam es im Umfeld zur Entdeckung
von 2 weiteren Objekten, die ebenfalls erfasst wurden.
Auf einem Feld zwischen Reusch und Bettenfeld kam es vor 2 Jahren zu einem
Einbruch, der mit Steinplatten abgedeckt wurde. Nach der Aberntung des Feldes
war es nun möglich die betreffende Stelle zu öffnen und zu erkunden.
Mit der freundlichen Unterstützung des Pächters konnte in 1,5 m Tiefe
eine 7,5 m tiefe Nord-Süd-Kluft freigelegt werden, leider ohne jede
Fortsetzung. Vermessung und Dokumentation wurde durchgeführt und das
Objekt anschließend wieder abgedeckt.
Region Oberndorf (Wolfgang Strittmatter, Robin Wolff u.a.) August 2020
Wie schon im vergangenen Jahr war die Arge bei Säuberungsaktionen aktiv:
- Wolfgang Strittmatter entfernte mit Freunden aus einem Stollen bei
Schenkenzell mehrere Säcke Müll.
- Bei Bösingen untersucht er einen vemüllten Schachteinbruch,
der vielversprechend aussieht.
Bei Rottweil im Hochwald bei einer Dolinensuche mit Robin Wolf entdeckten sie
ein enges tiefes Loch, daß möglicherweise ein beginnender Schacht
sein könnte. Dies wird weiter untersucht.
Tauchvorgang im Fuchslab Ostsiphon 20. Juni 2020
Am 20. Juni wurde - Jahrzehnte nach seiner Entdeckung - erstmals der Siphon
am untersten Ende des Wassergangs im Fuchslabyrinth in einer aufwändigen
Expedition betaucht.
Das dort abfließende Wasser kommt 5km östlich bei Gammesfeld wieder zum
Vorschein, was große Hoffnungen auf weitere Entdeckungen weckt.
Frederik Bauer konnte bei minimaler Sicht ca. 15m vordringen, dann aber leider
nur unpassierbare Öffnungen ertasten.
Schneeberg Reinigung im Fuchslabyrinth Mai 2020:
Putzfüchse in Aktion…
Seit ewigen Zeiten war im Gespräch,
man/frau "müsste-sollte-könnte mal" den "Schneeberg",
die größte Sinterstruktur im Fulab, einer Generalreinigung zu unterziehen.
Am 17.05.2020 war es dann soweit.
Ein "Fulab-Frischling" (1. Befahrung)
und ein etwas ergrauter "Fulab-Fuchs" (141. Befahrung) nahmen das Projekt
in Angriff. Das Objekt der Begierde befindet sich ca. 1 Stunde vom Eingang entfernt.
In einer vorhergehenden Befahrung war schon hinreichend Wasser bereitgestellt worden.
Anfangs waren wir skeptisch und gespannt, ob das Unterfangen gelingen wird.
Am Arbeitsobjekt angelangt wurde kurz die Putzstrategie besprochen. Unter Ausnutzung der
physikalischen Gesetzmäßigkeiten wurden von oben beginnend, erst recht zart,
dann doch druckvoller, die Lehmablagerungen beseitigt.
Zum Teil sind diese
Ablagerungen auf Flugstaub zurückzuführen, aber es sind auch
Befahrungsspuren von Höhlen-"forschern", die den Sinterklops wohl
nicht genug wertgeschätzt haben.
Freudig überrascht stellten wir
fest, dass mit recht wenig Aufwand, ein großer Erfolg erzielt werden konnte.
Wir waren geblendet und konnten beglückt gebückt den Rückschluf antreten.
Therion Workshop 11. Februar 2020
Die Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Stuttgart veranstaltete einen Workshop
zum Thema „Vermessung von Höhlen mit Therion“ in Nagold.
Therion
ist eine sehr vielseitige aber auch recht komplexe Software zur Verarbeitung der
unter Tage gewonnen Daten.
Die Teilnehmer reisten aus ganz Süddeutschland an, sogar von München.
Nach einem Auftakt-Vortrag von Thomas Rathgeber benutzten die Workshop-Teilnehmer
ihre mitgebrachten Geräte, um einen Hohlraum zu vermessen.
Kursleiter Michael Ross erläuterte dann die prinzipielle weitere Vorgehensweise.
Während des Nachmittages entstanden verschiedene Version eines Grundrisses
des vermessenen Hohlraumes auf den Laptops der Teilnehmer, angereichert mit
Querschnitten.
Der Abend diente dem sozialen Miteinander und dem Austausch von Informationen
über aktuelle Forschungsprojekte.
Das Thema Längsriss und Aufriss wurde am Folgetag geübt, eine nicht
ganz triviale Aufgabe, weil es hier im wahrsten Sinne des Wortes auf die Sichtweise
ankommt.
Nach gemeinsamen Mittagessen reisten die Teilnehmer ab, ausgerüstet mit
den Grundkenntnissen und erster Praxis, um Höhlenpläne mit dieser
Software in ihrem jeweiligen Gebiet erstellen zu können. Es zeigte sich,
dass es in der Tat zwei Tage braucht, um diesen Stand zu erreichen.
Regelmäßige Beschäftigung mit der Software wird nötig sein,
um bei diesem Thema fit zu bleiben.
Wasserfallponor 11. Januar 2020
Die erste Unternehmung des Jahres führte uns auf die Alb zum
Wasserfallponor
bei Neuhausen ob Eck. Das ist ein langjähriges Grabungsprojekt der Freunde
der Aachhöhle und der ARGE Grabenstetten.
Es war eine Gelegenheit, unsere neu angeschaffte Pumpe zu testen, da die zu überwindende
Tiefe ähnlich ist wie beim geplanten Einsatz im
Spielbacher Schacht.
Während das Grabungsteam ein schweres Stromaggregat in Stellung bringt und
die Winde einbaut, testen wir die Pumpe erstmal im Freien unter Verwendung kleinerer,
sogenannter „Inverter“- Aggregate. Nominal müssten die Aggregate
stark genug sein, aber es zeigt sich, dass die Pumpe mit diesen Aggregaten nicht
anläuft. Am 5kW Dieselaggregat angeschlossen, läuft die Pumpe einwandfrei.
Nächster Schritt ist die Verbringung von Pumpe, Schlauch und Kabel an den
tiefsten Punkt der bisherigen Ausgrabung. Dieser ist nur durch Passieren eines
kräftigen „Duschvorhangs“ zu erreichen.
Recht schnell ist die Pumpe in Betrieb, die von einer Feuerwehr ausgemusterten
Schläuche scheinen dicht zu sein, die Menge des gepumpten Wassers ist allerdings
viel kleiner als die Schüttung des Baches der in der Höhle verschwindet,
also heute keine Hilfe für die Ausgrabung an der tiefsten Stelle. Eine grobe
Messung mittels Sekundenzeiger und Eimern ergibt ca. 2 l/s, das entspricht in etwa
der Spezifikation der Pumpe. Für den Spielbacher Schacht wird das doch reichen?
Während die Pumpe im Dauertest läuft, helfen wir der Grabungs-Crew beim
Eimer-Transport. Dafür wurde vor längerer Zeit eine Führungsschiene
in genialer Weise in den Schacht gebaut, an dem die Eimer, von der elektrischen
Winde gezogen, entlang gleiten. So geht die Arbeit recht flott voran, bis wir
gegen Einbruch der Dunkelheit aufhören und abbauen.
Beim Abendessen im gemütlichen Gasthaus entspannen wir uns und lernen uns
besser kennen. Hauptthema des Abends sind die vielen anderen Grabungsprojekte,
die es ja auch noch gibt und die alle unter „Personalmangel“ leiden.
Insgesamt ein sehr positiver, von Kooperation gezeichneter, Beginn des
Höhlenforscher-Jahres 2020!
Bericht von Drohnen-Befahrung Pumpenhaus Schmalfelden 24. Januar 2020
Wir hebeln zwei Betonplatten hoch, unter denen sich ein alter runder Brunnenschacht
verbirgt, direkt angrenzend an das historische Pumpenhaus. Laut Vermessung sind
es von hier nur wenige Meter bis zum unteren Ende des Öllochs, durchaus
möglich, dass es eine Verbindung gibt.
Ich mache die Drohne betriebsbereit, dann wird sie abgeseilt.
Die Navigation hinab gestaltet sich schwierig, denn Rohre verlaufen quer durch den Schacht,
von den Wänden hängen Baumwurzeln, und in dem Wasser gibt es jede Menge
Schwebstoffe, die die Sicht behindern.
Das Wasser ist nur ca. 2,5m tief dann ist schon der Boden erreicht. Von Naturfelsen
oder einer Höhlenspalte keine Spur (die Nische unter der Wand sehe ich erst
zu Hause). Auch keine Ölloch-typischen Sedimente. Vorsichtig steuere ich
die Drohne wieder hinauf.
Der Schacht ist eng, so dass es schwierig ist, die Drohne zu wenden um alle
Schachtwände zu betrachten. In dem Schacht gibt es diverse Kabel und
Rohre, die die Navigation sehr erschweren. So erreichen wir den Grund des
Schachtes nicht. Auch hier bisher keine Anzeichen von Naturhöhle, allerdings
sehen Teile der Wand „natürlich“ (nicht gemauert) aus.
Wir nutzen die Gelegenheit, um sie auch in den Schacht unter dem Pumpenhaus
hinabzulassen. Dessen Wasserspiegel ist ja merkwürdigerweise deutlich
höher als in der Doline selbst.
Zu guter Letzt noch eine Befahrung des Dolinen Sees. Hier entdecken wir
überraschend eine große Plexiglas Hohlkammerplatte, die senkrecht vor
dem Höhlengang steht. Wir ziehen sie vor, so dass die Drohne vorbeikann.
Die sieht aber in dem trüben Wasser nicht viel, erst wenn man sehr nah
vor einer Wand ist, sieht man die Wand. In diesem „Nebel“ ist es
schwierig, den Eingang zur Höhle zu finden: Einerseits muss die Drohne
abgesenkt werden, da die Decke des Eingangs ca. 1m unter dem Wasserspiegel ist.
Andererseits sitzt sie vorher schon auf dem Schuttkegel auf, sie muss also weiter
nach rechts, die Wand gerät außer Sichtweite usw. Da waren die Bedingungen
schon mal besser.
Wir versuchen es dann auf der Nordseite der Doline. Dort ist die zackige Kluftspalte
gut zu erkennen. Die ist aber sehr schmal, weitet sich erst unten.
Die Drohne muss
den Schuttkegel entlang hinuntergesteuert werden ohne diesen zu berühren, weil
sonst Schlamm aufgewirbelt wird. Vorsichtshalber steuern wir sie nur auf Sichtweite
hinein. Auf dem Rückweg will ich sie umdrehen, damit man sieht wo es langgeht.
Dafür ist die Spalte aber zu schmal. Also rückwärts im
„Blindflug“.
Es würde sich wirklich lohnen, den Schuttkegel abzutragen. Denn nur, wenn beide
Höhle-Enden befahrbar sind, könnten wir ggf. einen Zusammenschluss
Fuchslabyrinth – Ölloch dokumentieren. Unsere neu angeschaffte Pumpe
könnte das trübe Wasser absaugen, so dass man beim Graben etwas sieht.
Bilder außen: Hans-Michael Salomon
Bilder innen: Michael Ross
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