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Arge Wurst & Grill 13. Oktober 2019
Das diesjährige, traditionelle Grillfest der Arge fand am 19.10. bei
Öhringen statt. Leider machte das Wetter diesmal nicht mit, so dass sich der
Tag im Wesentlichen drinnen abspielte. Das tat aber der Stimmung keinen Abbruch.
Vor Beginn des eigentlichen Festes tagte der Vorstand. Besprochen wurde unter anderem:
Die Lokation der nächsten Mitgliederversammlung, die weitere Vorgehensweise bzgl.
des Online-Katasters Spelix, ein geplanter Therion-Workshop in Nagold, das weitere
Vorgehen im Spielbacher Schacht, die Aufarbeitung von historischen Arge-Dokumenten,
Anschaffungen und Finanzierungen.
Zum Start des Festes wurde die eigens dafür hergestellte 14km-Fulab-Torte
angeschnitten.
In den Verdauungspausen gab es Bilder und Videos zu sehen: über den Werdegang
des Straßenschachtes in den letzten Jahren; von Daniel und Reiner eine
umfassende Zusammenstellung ihrer Aktivitäten in verschiedenen Karstgebieten;
von Wolfgang über eine Reihe von Objekten im Raum Oberndorf „wo es noch
weiter geht“.
Insgesamt eine schöne Veranstaltung um Rückschau zu halten und um
Pläne für die Zukunft zu schmieden. Und für die neueren Mitglieder
eine gute Gelegenheit, ins Gespräch zu kommen.
Dank an den Gastgeber und Organisator!
Beteiligung der Arge am World Cleanup Day 2019
Wie viele andere Vereine auch war die Arge Stuttgart im Rahmen des Höhlenschutzes
an Säuberungsaktionen beteiligt. Ein Hinweis
darauf findet sich in einer
Pressemitteilung des VdHK.
Entrümpelungsaktion und Forschung in der Schandtauberhöhle S1 am 21.09.2019
Ausgestattet mit Befahrungsgenehmigung und Schlüssel trafen sich die Teilnehmer
der Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg
(NHG)
und der Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Stuttgart an der Höhle.
Es bildeten sich zwei Gruppen:
Eine Gruppe startete als Erste in Richtung „Nordgänge“, während
die andere Gruppe der eigentlichen Aufgabe (Ausbau technischer Anlagen, Dokumentation
von Verfüllungen) widmeten.
Nach der Öffnungszeromonie passierten wir die
labile Eingangs-Region zügig möglichst ohne Wandberührung, um wenig
später in den verhassten Schlamm einzutauchen. Der erste Trupp hat noch das
Privileg, den Schlamm nicht aufgewühlt, sondern mit ca. 0,5m klarem Wasser
darüber anzutreffen. Die Spuren des letzten Jahres waren noch gut zu sehen.
Am Hauptgang angekommen inspizierten wir den „Gotischen Gang“;
wer diesen in den 70er Jahren gesehen hat, kann nur enttäuscht sein von
der depressiv-grauen Verschlammung sämtlicher früher rotbraunen
Wände. Vor dem Makkaroni-Versturz bergen wir Styropor und Teile einer
Plastikpuppe. Einen komplett mit Sediment gefüllten 20l-Plastik-Container
lassen wir zunächst dort. Vom „Makkaroniversturz“ brachten wir
einen Autoreifen mit.
Dann ging es zum Abzweig der „Nordgänge“, ein höhlen-interner
Wasserschlinger mit bisher unerreichtem Ende (siehe Bild unten:
„Geschätzter Verlauf“). Die u-förmigen Profile auf
dem Weg dorthin faszinieren immer wieder, im Muschelkalk Hohenlohes sonst nirgends
so anzutreffen. Die ersten 30m der „Nordgänge“ waren diesmal deutlich
stärker verschlammt als letztes Jahr, so dass nur noch ca. 40 cm bis zur Decke
bleiben. In den 70er Jahren gab es hier überhaupt keinen Schlamm, sondern nur
Felsboden. Am ersten Abzweig verringern sich die Querschnitte. Der Schlamm hört
auf, wohl wegen der nun höheren Fließgeschwindigkeit bei Hochwasser.
Auf dem Weg nach Norden passiert man zahlreiche Abzweigungen, bis zu einer flachen
Stelle an der man auch mit „Helm ab“ kaum weiterkommt; etwas für
sehr schlanke Forscher. Bisher kein Zeichen von einem erhofften Parallelsystem,
oder von einer von links einmündenden Verbindung oder einem Schlot. Eher ein
„Flussdelta“, dass sich in zahllosen Röhren Richtung Bettenfeld
verliert. Wo es hydrologisch wieder in die Quellregion einmündet, bleibt unbekannt.
Betont langsam robben wir durch den Schlamm zurück und verlassen die Höhle,
um uns der Grobreinigung an der Quelle zu widmen, unterstützt vom
Hochdruckreiniger des Nachbarn.
Publikation im CREG (Cave Radio and Electronic Group) Journal 107 (Sept. 2019)
Chris Ross hat im Journal der „Cave Radio Electronics Group“ einen Artikel
publiziert über die Verwendung von Höhlenfunkgeräten für
Funkpeilung. Dazu wurde die Antenne des sogenannten „Ogofons“
entsprechend modifiziert. Normalerweise sind dafür separate Geräte-Sets
erforderlich. Getestet wurde das ganze u.a. im Fuchslabyrinth.
Der Artikel ist für Abonnenten abrufbar unter
http://bcra.org.uk/pub/cregj/index.html?j=107
Pumpaktion im Spielbacher Schacht 31. August 2019
Am 31.8. gelang es nach einer aufwändigen Pumpaktion,
den unüberwindbaren Siphon zu leeren und zu erkunden.
Nach ca. 30m mündet der 30cm hohe und mehrere Meter breite Siphon in einen etwas
höher gelegenen, geräumigen, trockenen, Gang, wie Arge-Mitglied Markus Karl berichtet.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass dieser Gang auf einen unterirdischen Fluss trifft,
der nach Oberrimbach entwässert.
Das Einzugsgebiet der Quellen ist mit 30qm erheblich,
was auf ein weitverzweigtes Höhlensystem schliessen lässt.
Möglich war dieser Vorstoß nur durch die Unterstützung der Feuerwehr
Spielbach und der Ströbel Bau GmbH
Im Haller Tagblatt, am 4.9.2019 und in den Fränkschen Nachrichten von 7.9.2019 berichtete Birgit Trinkle darüber
hier clicken (leider kostenpflichtig).
Unfall in der Falkensteiner Höhle 28. - 29. Juli 2019
Drei Mitglieder (Daniel-Frank Bauer, Michael Ross und Christopher Ross) waren bei
der Rettungsaktion von den zwei durch Hochwasser eingeschlossenen Höhlenforschern beteiligt.
Siehe:
Stiftung Höhlenrettung - Höhlenunfälle
Tourenbericht Wasserfallhöhle (Oberndorf am Neckar) 27.7.2019 (gekürzt)
Ein Plan der Wasserfallhöhle
wurde in den Jahren 1973 und 1975 in den "Beiträgen zur Höhlen-
und Karstkunde" Nr. 2 und 6 veröffentlicht.
Nach Jahren des Stillstandes, wurde im Mai 2017 endlich mal wieder am Endversturz gearbeitet
– im unteren Schluf. Leider ohne Erfolg. Das Ende ist nun in sehr instabilen Gelände
– drumherum nur noch Verbruch. Bisher war wenigstens die linke Wand fest.
Seitdem herrschte wieder Ruhe in und um die Wasserfallhöhle. Daher wurde es
Zeit, der Wasserfallhöhle in Oberndorf am Neckar einen neuen Besuch abzustatten.
Das diese Höhle ein enormes Potential hat und die Forschung hier aus dem
Dornröschenschlaf geholt werden muss, ist wohl allen klar. Falls nicht, wird
man am Ende des Berichtes mir sicherlich zustimmen: Warum wird hier nicht weiter
geforscht? Das schreit ja regelrecht nach Großhöhle!!
Wir trafen uns um 10 Uhr in Oberndorf am Neckar am Parkplatz in der Kurve
gegenüber dem Hotel Wasserfall.
Wolfgang meinte, dass es unten am Versturz eine gefährliche Engstelle geben
würde. Hier müsste man durch und dann ca. 8 m den Versturz zw. Wand oder
Decke und Blöcken hinaufklettern. Größtes Problem: die Engstelle ist
sogleich auch das Nadelöhr und wenn hier etwas herunterfällt, ist das
Nadelöhr zu und der Höhlenforscher gefangen. Das war uns zu gefährlich.
Also hieß es erstmal, dieses enge Nadelöhr muss breiter werden.
Am Eingang der Höhle erwartete uns, wie schon gewohnt, ein eiskalter, enormer Windzug.
Luftmessungen und Geschwindigkeit wären hier echt mal interessant!
Wir gehen den geräumigen Gang, mal etwas gebückt, mal krabbelnd, bis zum
ersten Versturz, welcher leicht überwunden wird und in die erste, große
Halle führt. Der Luftzug ist immer noch enorm.
Auf der anderen Seite geht es wieder leicht hinab zum Gangniveau und zum Wasser.
Hier muss man in gebückter Haltung durch wadentiefes Wasser, was gut zu
meistern ist und man auch trockenen Fußes schafft.
Der Windzug ist hier hinten immer noch enorm.
Wir kommen zum Siphonsee, welcher seit Jahren ausgetrocknet ist. Jochen Hasenmayer
hat hier mal getaucht, um weiter zu kommen und musste an dem mächtigen Endversturz
umdrehen.
Heute läuft man zum Versturz – ohne Wasser.
Was in der Zwischenzeit mit dem Wasser passiert ist, weiß kein Mensch –
ein Rätsel, wohin dies verschwunden ist.
Vor dem Siphonsee zweigt der enge und eklig, matschige Schluf zum Regenschacht ab.
Der Regenschacht selbst ist eher ein Schlot, welcher ca. 13 Meter nach oben zieht.
Es gibt ein altes Seil, ein Holzpodest auf 2/3 Höhe und ein weiteres Seil.
Nach dem ehemaligen Siphonsee kommen wir sogleich zum Versturz. Hier gibt es links
einen Schluf, welcher in den letzten Jahren von der Arge Stuttgart aufgegraben wurde
und unten um den Versturz herumführt bzw. führen sollte. Aus
Sicherheitsgründen wurde irgendwann vor Jahren aufgehört zu graben.
Hier müsste man wirklich nur mit Leitplanken sichern, dann könnte man
sicherlich weiter machen. Allerdings gibt es hinten auch keinen Luftzug mehr.
Der kommt mit voller Wucht genau geradeaus aus dem Versturz.
Rechter Hand ist der besagte, enge Durchschlupf in den Versturz.
Hier ist unser Ziel der heutigen Aktion erreicht.
Keine 150 m vom Eingang entfernt – einfacher geht es nicht, für eine
Grabungsaktion.
Wir müssen diese Aktion heute zwei Mal unterbrechen, da uns enorm kalt geworden
ist und wir auch Material holen müssen. Wer meldet sich dafür freiwillig?
Alle? Wow, normalerweise will nie jemand freiwillig zurück und Grabungsmaterial
holen.
Wir meißelten und hämmerten, was das Zeug hält und nach kurzer Zeit
war er dann frei, der Zugang zum Versturz. Wir begutachteten und untersuchten jeden
Zentimeter des unteren Versturzes und kamen somit Meter für Meter höher.
Lockere Steine oder unsichere Stellen wurden abgeräumt und kontrolliert abgelassen
– dabei gab es gewaltiges Gepolter und eine Menge gefährlichen Steinschlags
für die unten im Gang sitzenden.
Ein größerer Brocken wurde mittels Seils und sehr langer Stange versucht
herauszuziehen und zu hebeln, was aber misslang. Der Stein saß danach richtig fest.
Unter mutigem Einsatz einzelner Personen, bekamen wir das Teil doch noch heraus und
somit war der Weg frei in die oberen Etagen.
Während die anderen in sicherem Abstand zum Versturz warteten und nach kürzester
Zeit froren, erkundete Daniel Stahl den oberen Bereich des Versturzes:
„ …nachdem Chris den festsitzenden Stein entfernen konnte, war ich (Daniel)
wieder an der Reihe. Im oberen Bereich des Versturzes war jetzt eine schmale nach oben
führende Engstelle, zwischen labilen Felsblöcken freigelegt. Nach der Bezwingung
der Engstelle erreichte ich eine kleine kammerartige Raumerweiterung . Die steilansteigende
Kammer endet total verstürzt, ohne jeglichen Fortsetzungsansatz. Um in der Kammer
weiter arbeiten zu können, muss die darunterliegende Engstelle von labilen Blöcken
befreit werden.…“
Nachdem wir nun etwas ratlos vor der nächsten Felsbarriere in diesem Versturz stehen
und nicht so richtig wissen, wie wir hier weiter machen sollen, brachen wir die Aktion
für heute ab.
Der Luftzug ist enorm und es ist wirklich eine gute Frage – warum wird hier nicht
mit Hochdruck geforscht?
Zum Schluss wurden noch zahlreiche Videos gedreht und Bilder der Höhle gemacht.
Bevor es dann hinaus und in den wohl verdienten Feierabend geht, dufte ich mich noch
der Feuertaufe stellen den Schluf zum Regenschacht.
„ …Ich sah ein altes Seil, in gut 10m Höhe ein hölzernes Podest und ein weiteres
Seil, welches nach oben bis unter die Decke führt. Ganz oben soll es wohl einen
horizontalen Gang geben, welcher weiter in Richtung Endversturz führt. Da auch
heute der Luftzug hieraus sehr hoch war, stellt sich für mich die Frage: Gibt
es da etwa eine ganz einfache und sichere Fortsetzung? Auf alle Fälle gibt es
dort noch unvermessenes Neuland und das ganz ohne Grabung! Hier muss dringend mehr
dokumentiert und vermessen werden und dann wäre es ja der Hammer, wenn es da
ziemlich leicht zum Endversturz geht.…“
Zum Schluss ging es dann noch zum „Stockbrunnen“, einer sehr guten
Gaststätte oberhalb von Oberndorf.
Ein leckeres Essen und viel Gesprächsstoff beenden diesen erfolgreichen,
schönen Tag in der Wasserfallhöhle.
Wir wünschen uns tatkräftige Unterstützung und würden uns sehr
freuen, wenn die Wasserfallhöhle nicht schon wieder in einen langen
Dornröschenschlaf fällt…
Bei Interesse bitte an Michael Ross, oder an mich wenden!
Ulrich Gehbauer.
Tourenbericht Spielbacher Schacht, 22.07.2019
Sechs Arge-Mitglieder treffen gegen 11:00 beim Schacht ein. Hier ist schon
„angerichtet“: Ein lokaler, äußerst hilfsbereiter Unternehmer
hat das mannshohe Gras vor dem Schacht gemäht, eine 10m-Leiter bereitgelegt,
sowie eine Auswahl Kübel, die als Zwischenwasserbehälter dienen sollen.
Was für ein Empfang!
Die Kübel werden „anprobiert“, selbst der größte passt
durch den Schachteingang, der auf den ersten Blick sehr eng aussieht, es aber gar
nicht ist. Eine Drahtseilleiter wird befestigt, und im Nu sind wir unten in dem
überraschend geräumigen Schacht. Der sieht für Muschelkalk-Verhältnisse
sehr massiv und stabil aus, dicke, schön auskorrodierte Schichten. Das sonst
vorhandene Bächlein ist wegen des trockenen Wetters vollständig versiegt.
Der Beginn des Mäanders ist gerade noch zu sehen. Er hat beeindruckend rundlich
geformte Wände, wie wenn hier früher mal viel Wasser geflossen wäre.
Es muss viel freigeräumt werden, ich lege los. Das ursprünglich geplante
Hochziehen von Gestrüpp und ggf. Steinen aus dem Schacht ist gar nicht nötig,
da Platz genug für die Ablage unten ist. Nur ein paar Hölzer, eine
durchgerostete Blechwanne, und Plastiksäcke extrahieren wir nach oben.
Und eine Kröte. Beim Ausräumen des Mäanders bewährt sich
die kürzlich auf dem Flohmarkt erworbene Mistgabel mit gekrümmten
Zinken ebenso wie ein langes Brecheisen. Nach etwa einer Stunde sind die ersten
zwei Meter frei, aber hinter der ersten Kurve sind weitere Hindernisse zu sehen.
Die kann man nur liegend im 10-20 cm tiefen Wasser entfernen. Der Einzige, der
Neopren dabeihat „opfert“ sich. Nach einer weiteren Stunde ist er
schon um die Haarnadelkurve herum. Die Steine und Hölzer bewegt er in echter
„Maulwurfsmanier“ immer wieder 10m zurück bis zur ersten Kurve
wo ich sie übernehme. Nach einer Stunde verordne ich uns eine Pause, da
der Mäander nicht belüftet ist. Nach einer weiteren Stunde und weiteren
10m hat Daniel die Siphonkammer erreicht! Das Wasser sei etwa 1,50m tief, der
Siphon mit den Füssen deutlich zu ertasten. Ich bin total begeistert, denn
nun ist der Weg frei für die Pumpaktion im Spätsommer, in die wir viel
Hoffnung setzen.
Der Zugang zum Mäander und zum Schacht wird mit Gitterrosten abgedeckt,
damit nicht wieder erneut Unrat eingeschwemmt wird.
Michael Ross
Tourenbericht Fuchslabyrinth 4. Mai 2019
Heute soll sie also passieren - die große Tauchexpedition in die (Un-)Tiefen
des Fuchslabyrinths, mit Unterstützung zahlreicher Gäste, die sich als Sherpas verdingen.
Unter tristem, depressiven bleigrauem Himmel, begleitet von Regenschauern mit
kräftigem Seitenwind warten wir in den Autos auf eine Regenpause, ziehen uns
dann um und verschwinden gegen 09:30 zügig im Loch, jeder mit einem Gepäckstück
beschwert. Der Höhlenführer übt seine Vorbildfunktion aus, in dem er zwei
Gepäckstücke schleppt.
Der Kondensstreifen des „Early Bird“ – Hochgeschwindigkeits -Teams hatte sich
bereits aufgelöst, so dass die Sicht gut war. Der Beginn ist immer besonders
mühsam, aber bald sind wir auf „Nenntemperatur“. Angesichts des hohen
Durchschnittsalters unserer Truppe und in einem Falle, fürs Fulab unpassender
Körpergröße, lassen wir uns Zeit. Die Regenklamm und die mit Gipskristallen
garnierten Gänge dahinter bessern die Stimmung, so sind wir nach knapp 2 Stunden
an der Peilstelle, die in geräumiger Kammer zum Rasten einlädt.
Die Antenne ist schnell aufgehängt und im Nu ist die Sprechverbindung zur
Oberfläche hergestellt, zum Erstaunen der meisten Gruppenteilnehmer, die diese
Technik noch nie im Einsatz gesehen haben. Nach wenigen Minuten hat das bereits
ungeduldig wartende Oberflächenteam die Antenne lokalisiert, beschleunigt von
Schneeregenschauern mit viel Wind in triefnassem Gras.
Nach dieser Pause ging es weiter, mit nun etwas weniger Gepäck. Der geräumige
Niedernauer Gang weckt Begeisterung, die vom darauffolgenden Hungerschluf wieder
gedämpft wird. Auf der scheinbar endlosen 250 m-Strecke zum Biwak (Karl-Marx-Allee)
wird die Gruppe immer stiller und langsamer. Jeder ist froh endlich am Ziel
angekommen zu sein.
Wenn schon, denn schon, wollen die meisten aber auch noch den Wassergang sehen.
Das bedeutet weitere 15 Minuten Zickzack-Krabbelei mit drei Engstellen (die früher
noch viel enger waren). Unten am Wasser treffen sie auf die „Early Bird“-Gruppe.
Kurze Zeit später vereinigen sich alle Höhlenkrabbler in der Biwakhalle, es gibt
viel zu erzählen, die Stimmung ist bestens. Alle lauschen gespannt Hannes‘
Tauchreport. Wie schon Andi Kücha vor drei Jahren, kehrte er auf offener Strecke
um, erkundete dabei über 30 neue Meter mit mehreren Siphonen und Auftauchstellen
und weiteren interessanten Beobachtungen. Die Trübung und die schlechte Wasserqualität
bewegten ihn zur Umkehr. Sicher ist sicher.
Der gesamte Tross macht sich nun auf den Rückweg, jetzt mit etwas weniger Gepäck
und deshalb beschleunigt. Die „Early Bird“ Gruppe voran, so dass es nicht zu
Stauungen kommt.
Angesichts des Wetters draußen bevorzugen fast alle die von Chris organisierte
Gaststätte statt des ursprünglich geplanten Grillabends im Freien. Die Stimmung
in der Kneipe ist bestens. Viele wären bereit, nochmal bei einer solchen Tour
mitzumachen; nur nicht gleich morgen.
Nach Einbruch der Dunkelheit findet sich noch eine kleine Truppe am Feuer zusammen,
um den Abend zu beschließen.
Die anstrengende Organisation des Wochenendes hat sich gelohnt: Es gibt Ergebnisse,
und vor allem neue und vertiefte Kontakte, die bei zukünftigen Forschungen
helfen werden.
Michael Ross
Forschungswochenende Schmalfelden 30.05. – 02.06.2019
Das zweite Forschungswochenende der Arge im Jahr 2019 sollte eigentlich einem weiteren
Tauchvorstoß im Fuchslabyrinth gewidmet sein, der aber verschoben werden musste.
10 Teilnehmer aus Tübingen, Stuttgart und Augsburg, darunter 6 Arge-Mitglieder
trafen sich trotzdem im Steinbruch Schmalfelden, um am Samstag in einem schwer
erreichbaren Teil des Fuchslabyrinths (Südost) Nachvermessungen vorzunehmen,
dabei das Vermessen mit DistoX zu trainieren, im Wassergang eine Fortsetzung zu
erkunden und neue Gäste und Mitglieder mit der Höhle vertraut zu machen.
Am Freitag unterstützte die Arge die
Jugendgruppe des Höhlenvereins Blaubeuren
mit einer Führung in die vorderen Teile der S2. Dabei wurde technisches Gerät
getestet: Funkpeilung, drahtlose Kommunikation aus der Höhle nach außen.
Nebenher informierte uns ein Bauer über einen eingebrochenen Schacht.
Am Samstag zeigte Thomas Rathgeber der Jugendgruppe Karsterscheinungen der
Umgebung in einer ganztägigen Exkursion.
Michael Ross
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