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Arge Wurst & Grill 13. Oktober 2018
Bei perfektem Wetter wurde das Grillfest diesmal ausgerichtet auf einem Platz
bei Empfingen. Außer selbst mitgebrachtem Grillgut gab es wohlschmeckende
Salate, die reißenden Absatz fanden.
Chris demonstrierte das von ihm
gebaute neue verkleinerte Peilgerät, das nun in eine wasserdichte
Standard-12-Liter-Tonne passt.
Der Hinweis auf eine nahe Ponorhöhle veranlasste die meisten zu einem
Nachmittags-Spaziergang dorthin, wobei noch weitere Karsterscheinungen besucht
wurden, u.a. der „Bodenlose See“, eine Doline im Lettenkeuper, die
durch Auslaugung des darunter befindlichen Muschelkalks entstanden ist.
Der kreisrunde, etwa 50 m im Durchmesser große und 9 m tiefe See ist
Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten im sonst trockenen Karstgebietes des
Oberen Gäus.
Bei einbrechender Dunkelheit setzte sich das Treffen in der Grillhütte
fort. Mehrere Mitglieder zeigten Bilder von ihren Forschungen, u.a. Sibylle aus
dem „Wasserfraale“. Wolfgang zeigte Bilder aus dem Altbergbau des
Schwarzwalds, Michael aus dem Archiv von Wolfgang Morlock.
Eurospeleo in Ebensee 23.August 2018
Als Auftakt besuchten einige von uns die Pießling-Ursprunghöhle,
die sich hinter einem imposanten Quelltopf mit 85m tiefem Siphon fortsetzt.
Schon der Weg dorthin durch ein kühles Tal mit alten Mühlen und
Quellfassungen war lohnend.
Über eine weit hinaufreichende schräge Kluft mit zahlreichen seilgesicherten
Traversen wurden wir trocken in die hinteren Teile der Höhle geführt,
wo sich das andere Ende des Siphons befindet.
Der Rückweg enthielt eine enge Filterstelle, die die Mehrheit passieren konnte,
der Rest musste einen Umweg nehmen.
Die restlichen Tage waren dem sehr umfangreichen Vortragsprogramm gewidmet.
Forscher aus aller Welt berichteten über neueste Entdeckungen.
Die Vorträge über Speleogenese waren für uns besonders interessant
und gaben viele Impulse.
Parallel dazu gab es Wettbewerbe sportlicher Art und Auszeichnungen für
beste Bilder und Kunstwerke.
Beeindruckende 3D Film-Sequenzen aus märchenhaften Höhlenwelten
bildeten den Höhepunkt der Veranstaltung am Samstag Abend.
Ein wesentlicher Zweck der Veranstaltung war aber auch der fachliche und
persönliche Austausch mit Forschern aus verschiedensten Ländern,
die wir z.T. von früheren Konferenzen kannten.
Insgesamt mit fast 700 angemeldeten Teilnehmern eine sehr umfangreiche, gut
organisierte und äusserst lohnende Veranstaltung.
Entrümpelungsaktion in der Schandtauber 1 Höhle. – 07.07.2018
Eine rekordverdächtige Zahl von 11 Teilnehmern (davon vier aus der Arge Stgt) meldete
sich für diese von der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg
(NHG) organisierte Aktion.
Es ging darum, wie auch schon in den Jahren zuvor, die Hinterlassenschaften eines
Forschungsprojektes aus den 80er Jahren zu beseitigen. Akademiker installierten
damals ein die gesamte Höhle durchziehendes System aus Pumpen, pH-Messgeräten und
Schläuchen, um Korrosionsvorgänge zu studieren.
Bei vorangegangenen Entrümpelungsaktionen wurden von der NHG Schläuche und Leitungen
aus dem aktiven Teil der Höhle in eine näher am heutigen Eingang gelegene Halle
transportiert und harrten seitdem dort ihrer Abholung. Die Entrümpelung wird
administrativ von der Regierung Mittelfranken unterstützt, da diese Höhle unter
Naturschutz steht.
In den engen Straßen Bettenfelds war gar nicht genug Platz für die sieben Autos,
so parkten wir am Verwaltungsgebäude des Steinbruchs, in dem die Schandtauberhöhle
in den 70er Jahren angeschnitten wurde. Von dort ging's im Gänsemarsch im Neopren
bei sommerlicher Hitze zum verschlossenen Eingang der Höhle. Nach dessen Eröffnung
verschwand einer nach dem Anderen. Ein Teil stürmte vor bis zur „Schandhalle“, um
dort elektrische Geräte zu demontieren, ein anderer Teil versuchte die beachtliche
Menge von Kabeln und Schläuchen in der „Lehmhalle“ zu entwirren.
Der Weg dorthin war für die meisten unerwartet für eine unter Naturschutz stehende
Höhle: Gebückt oder auf allen Vieren arbeitet man sich in einer ca. 0,5m tiefen
Steinmehl-Lehmpampe vorwärts, die etwa die Viskosität von Getriebeöl hat. Diese
Einschwemmung aus dem unfachmännisch verfüllten ehemaligen Eingang (durch den die
Höhle ursprünglich entdeckt wurde) nimmt von Jahr zu Jahr zu. Längeres Verweilen
an einer Stelle führt dazu, dass man kaum noch die Schuhe aus der Pampe ziehen
kann und förmlich „festklebt“. Eine überaus anstrengende Fortbewegung.
Genau durch diese ca. 100m lange Passage (im ursprünglichen Höhlenplan „Wasserwanzenrevier“
genannt) musste alles Material durch. Es zeigte sich, das Durchziehen der Kabel
und Schläuche besser funktioniert, als das portionsweise Abpacken in Schleifsäcke.
Dank der großen Teilnehmerzahl waren nach fünf Stunden sämtliche Kabel und Schläuche
aus der Höhle entfernt und vor dem Eingang deponiert, nur ein Rest von Elektroinstallation
ist noch in der Schandhalle. Darüber hinaus entsorgten wir zwei Autoreifen inkl.
Felge und einen Leergutkasten – ebenfalls Einschwemmungen aus dem ehemaligen Eingang.
Trotz der widrigen Umstände, und obwohl viele zum ersten Mal gemeinsam unterwegs
waren, war Klima und Zusammenarbeit des Teams ausgezeichnet.
Alles in allem eine sehr erfolgreiche Aktion mit Teilnehmern aus verschiedenen
höhleninteressierten Gruppen, die zeigt, dass man gemeinsam mehr erreicht.
Leider ist zu befürchten, dass die Höhle über die Jahrzehnte mehr und mehr
verschlammt, für Menschen irgendwann nicht mehr zugänglich sein wird. Die
Hochwässer werden sich andere Wege suchen. Zukünftige Generationen brauchen
dann einen neuen Zugang von oben, nahe des verfüllten Steinbruchs. Denn ein
Abgraben oder Abpumpen der Lehmpampe ist aussichtslos.
Forschungswochenende Hohenlohe 28.04. – 30.04.2018
Freitag, 27.04.
Nie wieder Freitag anreisen – trotz Start um 12:00 brauchen wir drei Stunden bis
Rot am See, wo wir erstmal in der Bäckerei einen Imbiss zu uns nehmen.
Anschließend beziehen wir unser Quartier in Schmalfelden.
Wir treffen die Organisatoren des Forschungswochenendes im Steinbruch. Die
ursprünglich angedachte Reihenfolge der Forschungen wird kurzerhand umgestellt;
morgen „Wassergang“ statt „Südost“. Später treffen weitere Hochleistungshöhlenforscher
aus Hessen und Niederbayern ein. Dann geht es um Kennenlernen, Pläne schmieden
und Ausklang am Lagerfeuer.
Samstag, 28.04.
Die Wassergang-Truppe startet in der Früh und kommt erst nach 12 Std. aus der Höhle.
Der Transportschlitten wurde mit vielen „Verbiegungen“ durch den Abstieg gezerrt
und leistete im Wassergang, trotz gelegentlichem Kentern, gute Dienste. Die Schlote
wurden erkundet und vermessen, ohne erhoffte Fortsetzungen zu finden. Der „1x1m“
Seitengang wird auf ca. 50 m erkundet, ohne ein Ende zu erreichen. Es scheint sich
um einen Zulauf zu handeln. Eine Vermessung scheitert leider an dem beschlagenem
Disto-X.
Danach fahren Chris und Michael zum Baumarkt, um PVC-Röhrchen zu kaufen. Damit
soll der Abstand zwischen zwei Klüften, die sich auf dem Plan z.T. überlappen,
vermessen werden. Mit 2x2 Personen von jeder Seite würde das klappen, wenn man
die Röhrchen durch die verbindende Schichtfuge schiebt wie schon einmal vor Jahren.
Nach längerer Diskussion wird die Idee wegen übermäßigem Aufwand doch fallengelassen.
Sonntag, 29.04.
Die Gäste befahren die S2. Diese Höhle weckt immer wieder Begeisterung. Sie überwinden
sogar das „Überkopfmosaik“ und wollen weiter bis zum zwei Stunden entfernten
derzeitigen Ende. Leider fanden sie aber den Einstieg zum „Doppeldecker“ nicht
und kamen somit nicht weiter.
Inzwischen treffen weitere Arge-Mitglieder ein.
Die Gäste reisen ab, wegen Schulpflicht in Bayern am nächsten Tag.
Nach dem Abendessen folgt ein gemütlicher Ausklang am Lagerfeuer im Steinbruch.
Montag, 30.04.
Erkundung des „Tiefen Flusses“ im Fulab. Das ist die einzige Stelle wo, außer dem
Wassergang, noch ein (sehr kleines) aktives Gerinne unterhalb der verlehmten Gänge
zu erreichen ist. Nur die schlankesten Höhlenforscher gelangen dort hinunter.
Unser schlankestes Mitglied schaut sich es an und berichtet, dass es nach einigen
(bereits vermessenen) Metern nach links abknickt und sich dann mäandrierend fortsetzt,
allerdings zu eng auch für die schlankesten der schlanken Höhlenforscher, eher für
Frettchen geeignet.
An der Pumpenhaus-Doline machen sich weitere Arge-Mitglieder zu schaffen. Mit den
herbeigeschafften Gartengeräten gelingt es nicht, nennenswerte Mengen an Schotter
aus mehr als 1 Meter Wassertiefe heraufzuholen. Das meiste wird in „Hand- und Fußarbeit“
die unter dem Wasser liegende Halde heraufgeschoben und dann in Eimer gefüllt.
Dabei finden wir Gegenstände längst vergangener Zeiten und füllen einen zusätzlichen
Eimer mit sonstigem Unrat. Unter und zwischen dem Schotter finden wir den aus dem
nahen Ölloch bekannten schwarzen Schlamm, die Verbindung ist also eindeutig.
Während einer Grabungspause strömt klares Wasser von links (Nordosten) ein. Wir
räumen die dortige Fuge aus, bis man mit dem langen Stiel des Rechens kein Ende
ertasten kann. Sehr wahrscheinlich führt diese Fuge zum eigentlichen Höhlengang,
der von der Doline im Westen „angeschnitten“ wurde. Nach einigen Stunden beenden
wir die Aktion wegen Null-Sicht und Unterkühlung. Es gibt kein wirkliches
Hindernis – weder sperrige Blöcke noch Felsboden. Es muss aber noch viel mehr
Schotter mit geeigneten Geräten ausgeräumt werden, bevor ein Taucher passieren
kann. Wenn wir nur die Feuerwehr animieren könnten, das trübe Wasser abzupumpen!!
Unter einer Betonplatte hinter dem Pumpenhaus öffnet sich überraschend ein
großer tiefer Brunnenschacht aus Natursteinen gemauert. Der Wasserspiegel im
Schacht scheint auf dem Niveau vom Wasser im Pumpenhaus zu sein, also etwas
höher als in der Pumpenhausdoline. Der Schacht muss noch viel älter als das
Pumpenhaus sein.
Im Gespräch mit Nachbarn erfahren wir von weiteren Brunnenschächten, die früher
der Trinkwasserversorgung dienten bevor der Ort (angeblich gegen den Widerstand
der Bevölkerung) an das Fernwasser angeschlossen wurde. Da diese Schächte in
unmittelbarer Nähe der vermuteten Verbindung Ölloch – Pumpenhausdoline liegen,
wäre eine genauere Inspektion interessant.
Bei Einbruch der Dunkelheit Ausklang im Steinbruch. Zu viert lassen wir die
Tage Revue passieren.
Dienstag, 1.5.
Kurz vor der Abreise schauen wir nochmal in die Pumpenhausdoline. Das Wasser
ist nun klarer und gibt den Blick frei auf die noch immer zu enge Kluft im
Süden, aber auch auf die nun sichtbare Fuge links davon, die eine
Art „Gewölbe über Schotter“ zu formen scheint. Video-Inspektion
ist hier angesagt.
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